Julien Barnes „Die einzige Geschichte“

Verlag Kiepenheuer & Witsch 2019 / Geb. / 304 Seiten / 22,00 €
empfohlen von Nina Schramm

Im spießig verklemmten England der Sechziger verliebt sich der 19jährige Paul in die fast 30 Jahre ältere, verheiratete Susan. Nach außen hin ist Paul Susans Tennispartner, doch schon bald durchschaut ihr Umfeld die Fassade. Susan wird in ihrer Kleinstadt vor den Toren Londons zur „persona non grata“, Pauls Eltern sind überfordert und reagieren mit Sprachlosigkeit und Ignoranz. Doch die beiden genießen die gesellschaftliche Ausgrenzung beinahe und auch Susans leidenschaftsbefreitem Ehemann bleibt schließlich nichts anderes übrig, als die Beziehung der beiden zähneknirschend zu tolerieren. Fast ein Jahrzehnt bleiben Susan und Paul zusammen.

Barnes´ Roman ist in drei Teile gegliedert und während der erste vom Liebesrausch des Anfangs erzählt, so der zweite vom Scheitern der Beziehung und der dritte vom Leben danach, auf das der fast 70jährige Paul am Ende zurückblickt.

Ein großartig erzählter Roman über Glück und Schmerz einer großen Liebe, die Barnes im Kontext einer bestimmten Zeit und Gesellschaft klug und zuweilen fast philosophisch reflektiert.

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