Oetinger Verlag 2020 / Geb. / 40 Seiten / 14,00 € / ab 4 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
Gibt es eine schönere Liebeserklärung als das Geständnis „Ohne Dich, das geht doch nicht!“ …? Und so ungleich das kleine zarte Eichhörnchen und der große dicke Bär erscheinen, ergänzen sie sich wunderbar. „Was immer Du vorhast, ich bin GANZ OHR. Du hast neue Ideen? Führ sie mir vor“, bittet der Bär beim gemeinsamen Teetrinken. Die beiden besten Freunde machen alles zusammen, bis das Eichhörnchen eines abends doch mal mehr Platz für sich haben möchte und beschließt, den Bären zu verlassen. Aber nur für ganz kurz, denn „ohne Bär, das fällt ihm schwer“. Und so stellen sie am Ende fest: „Wir bleiben zusammen. Das Haus steht nicht leer. Ich kann dir nur sagen: ICH LIEBE DICH SEHR!“
Die fröhlichen und ausdruckstarken Illustrationen von Steve Small zaubern sofort ein Lächeln ins Gesicht genauso wie die Reime von Paul Maar ganz schnell im Gedächtnis bleiben und eine ganz harmonische Text-Bild-Konvergenz schaffen. Dieses Bilderbuch wird auf jeden Fall ein unentbehrliches Liebhaberstück für die ganze Familie!
Blumenbar/aufbau 2020 / Übersetzer/in Yasemin Dinçer / Geb. / 240 Seiten / 20,00 €
Eine Empfehlung von unserer Auszubildenden Sophie Wray
Zwei Schwestern mit den verschiedensten Qualitäten: Korede, die Ältere, keine Augenweide, aber immer zuverlässig und gründlich, arbeitet als Krankenschwester. Und Ayoola, die Jüngere, schön und flatterhaft, ist Modedesignerin und: Sie neigt dazu, ihre Männer umzubringen. Korede, pflichtbewusst, wie sie ist, hilft beim Beseitigen von Spuren und Leiche, denn immerhin hat Ayoola in Selbstverteidigung gehandelt, so wie bei den anderen Malen zuvor. Sagt sie.
Das Messer im Rücken des Opfers: Korede lässt die Motive ihrer Schwester zum ersten Mal hinterfragen. Und als Ayoola ein Auge auf Tade wirft, der umwerfende Arzt aus dem Krankenhaus, für den Korede schon so lange schwärmt, muss sie sich fragen, wen sie von nun an beschützen will und sollte.
Ein flüssig zu lesendes Buch, dass nicht nur überraschend viel Spaß macht mit seinem schwarzen Humor, sondern die Leserin/den Leser dazu anregt, wie die Erzählerin selbst, Richtig und Falsch aus neuen Perspektiven zu sehen.
Pierre Jarawan, Autor, Bühnenliterat, Poetry Slammer ist an diesem Abend mit seinem neuen Roman zu Gast in der Buchhandlung – bereits 2016 begeisterte er hier die Zuhörer*innen mit seinem Debut „ Am Ende bleiben die Zedern“.
In „Ein Lied für die Vermissten“ verknüpft er virtuos die jüngere Geschichte des Nahen Ostens mit dem Leben seines jungen Protagonisten Amin, der seine Erinnerungen notiert, während der Arabische Frühling auch den Libanon erfasst. PJ führt uns in eine Welt voller unvergesslicher Figuren, sinnlicher Eindrücke und Emotionen, einfühlsam und ungeheuer spannend erzählt. Beeindruckend!
Pierre Jarawan (Foto Marvin Ruppert), 1985 in Amman geboren als Sohn eines libanesischen Vaters und einer deutschen Mutter. Seine Eltern hatten den Libanon wegen des Bürgerkriegs verlassen müssen. Im Alter von drei Jahren kam er mit seiner Familie nach Deutschland. 2012 wurde er Internationaler Deutschsprachiger Meister im Poetry Slam, Sein Romandebut „Am Ende bleiben die Zedern“ (2016), für das er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, war ein Sensationserfolg und ist heute, übersetzt in viele Sprachen, ein internationaler Bestseller. Heute ist er Moderator des Isar Slams – Münchens größtem regelmäßigen Poetry Slam. Pierre Jarawan lebt in München.
Schon vor Jahrhunderten befassten sich Menschen mit der Herkunft des Aals und seiner Fortpflanzung, doch war niemand in der Lage, Antworten zu finden. Obwohl man heute mehr über sie weiß, stehen Biologen immer noch vor einigen Rätseln, die vielleicht nie gelöst werden, da der Aal wahrscheinlich bald nicht mehr existieren wird. Zu dem Rätsel dieses geheimnisvollen Wesens kommt eine philosophische Geschichte über das Leben und den Tod, die zum Nachdenken anregt.
Das Evangelium der Aale ist nicht nur ein ungemein informatives, sondern auch unterhaltendes Sachbuch und ich war darüber überrascht, wie interessant ein Fisch und seine Geschichte sein kann.
Carlsen Verlag 2019 / Geb. / 48 Seiten / 13,00 Euro / ab 3 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
„Schaut mal… Wenn man sich von
hinten nähert, sieht es aus wie ein Pferd. Nur hat es vorn ein
Horn.“ Und würde auch eigentlich als Einhorn durchgehen, wenn es
nicht ständig und zu allem „NEIN“ sagen würde. Mit so einem
bockigen Neinhorn will doch niemand befreundet sein. Doch wie gut,
dass es noch andere bockige Tiere und Wesen im Herzwald gibt wie den
WASbären (Waschbär), den NAhund (Hund) und eine Prinzessin, die zur
KönigsDOCHter wird. Meistens sind sie zusammen schlecht gelaunt,
antworten auf Fragen mit NEIN, WAS, NA und Doch und verstehen sich
untereinander prächtig. Und gelegentlich, da haben die vier sogar
gute Laune. Aber bockig sein macht viel mehr Spaß, was Marc-Uwe
Kling als Autor und Astrid Henn als Illustratorin in diesem
Bilderbuch mit ganz viel Liebe zum Detail zeigen.
Wer sich vor lauter NEINs manchmal
fragt, WAS das soll, der kommt der Antwort in diesem Bilderbuch ganz
NAh, denn alle DOCHs beweisen, dass es für alles einen Grund
(glücklicherweise zum Lachen) gibt.
Arena Verlag 2019/ Geb. / 96 Seiten / 12,00 Euro / ab 8 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
Mayo und ihr Bruder Super verbringen ihre großen Ferien immer bei
Oma Elfe und Opa Isi in Vogelzwitsch. Das ist ein winziges Dorf, wo
es viele spannende Dinge zu erleben gibt. Doch dieser Besuch wird
anders… Für das spannende Erlebnis sorgen Oma Elfe und Opa Isi
selbst als sie wegen einem Knäckebrot einen riesigen
„Knäckebrotkrach“ beginnen. Opa Isi meint, man bestreicht die
rauhe Seite des Knäckebrots. Das weiß Oma Isi aber besser und ist
überzeugt davon, dass man die glatte Seite bestreicht. Mayo und
Super versuchen alles, damit sich ihre Großeltern wieder vertragen,
aber je mehr sie unternehmen, umso schlimmer wird der Krach.
Diese etwas verrückte comicartig erzählte Geschichte zeigt auf
sehr heitere Weise, was passiert, wenn Kinder und Erwachsene die
Rollen wechseln. Dann kann es passieren, dass sogar Tanten und Onkel
sich einmischen und ein echt kindisches Verhalten an den Tag legen.
Urkomisch und erfrischend anders!
Ein Künstlerroman LesungPlus am Mittwoch, 13. November um 20:00 Uhr
Die Münchner Autorin Lea Singer stellte an diesem Abend ihren neuen Roman „Der Klavierschüler“ vor. Im Mittelpunkt steht Vladimir Horowitz, der als Pianist zu Weltruhm gelangte, und eine verbotene Liebe – Horowitz Beziehung zu einem seiner Schüler, den er 1937 in Zürich kennenlernte. Nicht nur seine Karriere setzte er dadurch aufs Spiel, sondern auch seine Ehe mit Arturo Toscaninis Tochter.
Diese Geschichte ist nicht erfunden, Lea Singer bezieht sich auf unveröffentlichte Briefe des Künstlers, die sie als erste vor einigen Jahren in der Zürcher Nationalbibliothek einsehen durfte. Die Geschichte erzählt sie als Rückblende mit den Mitteln der Fiktion „Es war letztendlich der Versuch, einen großen Künstler wie Horowitz anders zu sehen, anders zu verstehen und in dieser vermeintlich glückhaften Karriere plötzlich die Abgründe zu erkennen“, so die Autorin.