S. Fischer Verlage 2020 / Bd. 1 / Geb. / 496 Seiten / 17,00 € / ab 12 Jahren Eine Empfehlung von unserer Schulpraktikantin Romy Sauer
Ein Vortex ist ein Energiewirbel, der den Raum krümmen und es einem so möglich machen kann, in Sekundenschnelle von einem Ende der Welt zum anderen zu gelangen. Oder aber dafür sorgt, dass man für immer spurlos verschwindet! Ein Vortex ist gefährlich, so wie die Splits, die der Urvortex vor Jahren erschuf, Menschen, die Teil der Elemente geworden sind und diese kontrollieren können. Aber: Die Splits verwenden ihre Kräfte lieber für Zerstörung und um Angst und Schrecken zu verbreiten.
Im Mittelpunkt dieses Fantasy-Romans steht das Mädchen Elaine. Sie möchte Läuferin werden, um Splits zu fangen, trainiert dafür seit Jahren, denn Sie will Rechenschaft von Ihnen für ihre bösen Taten. Doch als ihr Traum zum Greifen nahe scheint, wird sie mit Tatsachen konfrontiert, die ihre Welt auf den Kopf stellen und sie zwingen, alles, was sie geglaubt hat zu wissen, zu hinterfragen …
Beim Lesen taucht man in eine spannende fantasievolle Welt ein, die Idee, die in der Figur „Vortex“ steckt, ist großartig. „Vortex Bd. 1“ ist ein mitreißender Auftakt einer Fantasy-Trilogie, für junge LeserInnen, bestens geeignet auf der Suche nach neuen, fesselnden Abenteuern.
Beltz & Gelberg Verlag / Geb. / 128 Seiten / 12,95 € / ab 8 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
Ben und Teo sind Brüder, sind gleich alt und sehen gleich aus – Ganz genau: Sie sind eineiige Zwillinge. Sie selbst sagen über sich, dass sie einzigartig gleich seien. Doch so viele Gemeinsamkeiten können manchmal auch ganz schön nerven. Wenn man immer verwechselt oder mit dem anderen verglichen wird. Als sie einen magischen Spiegel finden, der es ihnen ermöglicht, in eine Welt als Einzelkind abzutauchen, nehmen sie das Abenteuer sehr gerne an. Und beide finden auch zuerst großes Gefallen an der ungeteilten Aufmerksamkeit der Eltern und den vielen Dingen, die sie alleine tun können. Doch dann geht der Spiegel kaputt und die einzigartigen Brüder müssen eine schwierige Aufgabe erfüllen, um wieder als unzertrennliche Zwillinge durchs Leben gehen zu dürfen.
Der bekannte und vielfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautor Martin Baltscheit ist selbst Vater von Zwillingen und man spürt auf jeder Seite, dass hier einer mit viel Sprachwitz, Situationskomik und starken (Eltern-)Nerven aus seinem Erfahrungsschatz schöpft. Ein wunderbar einzigartiges Geschwisterbuch.
Oetinger Verlag 2020 / Geb. / 40 Seiten / 14,00 € / ab 4 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
Gibt es eine schönere Liebeserklärung als das Geständnis „Ohne Dich, das geht doch nicht!“ …? Und so ungleich das kleine zarte Eichhörnchen und der große dicke Bär erscheinen, ergänzen sie sich wunderbar. „Was immer Du vorhast, ich bin GANZ OHR. Du hast neue Ideen? Führ sie mir vor“, bittet der Bär beim gemeinsamen Teetrinken. Die beiden besten Freunde machen alles zusammen, bis das Eichhörnchen eines abends doch mal mehr Platz für sich haben möchte und beschließt, den Bären zu verlassen. Aber nur für ganz kurz, denn „ohne Bär, das fällt ihm schwer“. Und so stellen sie am Ende fest: „Wir bleiben zusammen. Das Haus steht nicht leer. Ich kann dir nur sagen: ICH LIEBE DICH SEHR!“
Die fröhlichen und ausdruckstarken Illustrationen von Steve Small zaubern sofort ein Lächeln ins Gesicht genauso wie die Reime von Paul Maar ganz schnell im Gedächtnis bleiben und eine ganz harmonische Text-Bild-Konvergenz schaffen. Dieses Bilderbuch wird auf jeden Fall ein unentbehrliches Liebhaberstück für die ganze Familie!
Blumenbar/aufbau 2020 / Übersetzer/in Yasemin Dinçer / Geb. / 240 Seiten / 20,00 €
Eine Empfehlung von unserer Auszubildenden Sophie Wray
Zwei Schwestern mit den verschiedensten Qualitäten: Korede, die Ältere, keine Augenweide, aber immer zuverlässig und gründlich, arbeitet als Krankenschwester. Und Ayoola, die Jüngere, schön und flatterhaft, ist Modedesignerin und: Sie neigt dazu, ihre Männer umzubringen. Korede, pflichtbewusst, wie sie ist, hilft beim Beseitigen von Spuren und Leiche, denn immerhin hat Ayoola in Selbstverteidigung gehandelt, so wie bei den anderen Malen zuvor. Sagt sie.
Das Messer im Rücken des Opfers: Korede lässt die Motive ihrer Schwester zum ersten Mal hinterfragen. Und als Ayoola ein Auge auf Tade wirft, der umwerfende Arzt aus dem Krankenhaus, für den Korede schon so lange schwärmt, muss sie sich fragen, wen sie von nun an beschützen will und sollte.
Ein flüssig zu lesendes Buch, dass nicht nur überraschend viel Spaß macht mit seinem schwarzen Humor, sondern die Leserin/den Leser dazu anregt, wie die Erzählerin selbst, Richtig und Falsch aus neuen Perspektiven zu sehen.
Pierre Jarawan, Autor, Bühnenliterat, Poetry Slammer ist an diesem Abend mit seinem neuen Roman zu Gast in der Buchhandlung – bereits 2016 begeisterte er hier die Zuhörer*innen mit seinem Debut „ Am Ende bleiben die Zedern“.
In „Ein Lied für die Vermissten“ verknüpft er virtuos die jüngere Geschichte des Nahen Ostens mit dem Leben seines jungen Protagonisten Amin, der seine Erinnerungen notiert, während der Arabische Frühling auch den Libanon erfasst. PJ führt uns in eine Welt voller unvergesslicher Figuren, sinnlicher Eindrücke und Emotionen, einfühlsam und ungeheuer spannend erzählt. Beeindruckend!
Pierre Jarawan (Foto Marvin Ruppert), 1985 in Amman geboren als Sohn eines libanesischen Vaters und einer deutschen Mutter. Seine Eltern hatten den Libanon wegen des Bürgerkriegs verlassen müssen. Im Alter von drei Jahren kam er mit seiner Familie nach Deutschland. 2012 wurde er Internationaler Deutschsprachiger Meister im Poetry Slam, Sein Romandebut „Am Ende bleiben die Zedern“ (2016), für das er zahlreiche Auszeichnungen erhielt, war ein Sensationserfolg und ist heute, übersetzt in viele Sprachen, ein internationaler Bestseller. Heute ist er Moderator des Isar Slams – Münchens größtem regelmäßigen Poetry Slam. Pierre Jarawan lebt in München.
Schon vor Jahrhunderten befassten sich Menschen mit der Herkunft des Aals und seiner Fortpflanzung, doch war niemand in der Lage, Antworten zu finden. Obwohl man heute mehr über sie weiß, stehen Biologen immer noch vor einigen Rätseln, die vielleicht nie gelöst werden, da der Aal wahrscheinlich bald nicht mehr existieren wird. Zu dem Rätsel dieses geheimnisvollen Wesens kommt eine philosophische Geschichte über das Leben und den Tod, die zum Nachdenken anregt.
Das Evangelium der Aale ist nicht nur ein ungemein informatives, sondern auch unterhaltendes Sachbuch und ich war darüber überrascht, wie interessant ein Fisch und seine Geschichte sein kann.
Carlsen Verlag 2019 / Geb. / 48 Seiten / 13,00 Euro / ab 3 Jahren Eine Empfehlung von Nicola Dielkus
„Schaut mal… Wenn man sich von
hinten nähert, sieht es aus wie ein Pferd. Nur hat es vorn ein
Horn.“ Und würde auch eigentlich als Einhorn durchgehen, wenn es
nicht ständig und zu allem „NEIN“ sagen würde. Mit so einem
bockigen Neinhorn will doch niemand befreundet sein. Doch wie gut,
dass es noch andere bockige Tiere und Wesen im Herzwald gibt wie den
WASbären (Waschbär), den NAhund (Hund) und eine Prinzessin, die zur
KönigsDOCHter wird. Meistens sind sie zusammen schlecht gelaunt,
antworten auf Fragen mit NEIN, WAS, NA und Doch und verstehen sich
untereinander prächtig. Und gelegentlich, da haben die vier sogar
gute Laune. Aber bockig sein macht viel mehr Spaß, was Marc-Uwe
Kling als Autor und Astrid Henn als Illustratorin in diesem
Bilderbuch mit ganz viel Liebe zum Detail zeigen.
Wer sich vor lauter NEINs manchmal
fragt, WAS das soll, der kommt der Antwort in diesem Bilderbuch ganz
NAh, denn alle DOCHs beweisen, dass es für alles einen Grund
(glücklicherweise zum Lachen) gibt.