Kaveh Akbar
Märtyrer!
Rowohlt Verlag 2025 / Geb. / 400 Seiten / 24 €
Eine Empfehlung von Susanne Stammeier

Das Romandebüt des 1989 in Teheran geborenen Autors passt in keine Schublade: Cyrus Shams sucht nach Zugehörigkeit, Erfolg und – nicht zuletzt – dem Sinn des Lebens. Seine Mutter starb beim Abschuss eines Flugzeugs über dem Persischen Golf, als Cyrus 1 Jahr alt war. … weiterlesen

Christian Kracht
Air
Kiepenheuer & Witsch 2025 / Geb. / 224 Seiten / 25 €
Eine Empfehlung von Lukas Becker

Mit „Air“ beweist Christian Kracht erneut, wie elegant er Wirklichkeit und Traumwelt miteinander verweben kann. In seinem neuen Roman folgen wir Paul, einem Schweizer Innenarchitekten, der sich auf den Orkney-Inseln ein ruhiges Leben aufgebaut hat. Sein Beruf: leerstehende Häuser so zu inszenieren, dass sie Käufer*innen verführen. … weiterlesen

Maylis de Kerangal
Weiter nach Osten
Suhrkamp 2025 / Geb. / 90 Seiten / 20 €
Eine Empfehlung von Lukas Becker

„Weiter nach Osten“ ist ein leiser, dabei kraftvoller Roman über zwei Menschen, die sich begegnen – irgendwo zwischen Fremde, Flucht und der flirrenden Bewegung einer Reise, die keiner von beiden ganz versteht. An Bord der Transsibirischen Eisenbahn treffen sich Aljoscha und Hélène … weiterlesen

Maylis de Kerangal „Weiter nach Osten“

Suhrkamp 2025 / Geb. / 90 Seiten / 20 €
Eine Empfehlung von Lukas Becker

„Weiter nach Osten“ ist ein leiser, dabei kraftvoller Roman über zwei Menschen, die sich begegnen – irgendwo zwischen Fremde, Flucht und der flirrenden Bewegung einer Reise, die keiner von beiden ganz versteht. An Bord der Transsibirischen Eisenbahn treffen sich Aljoscha, ein junger russischer Zwangsrekrut mit dem festen Willen zu desertieren, und Hélène, eine Französin, unterwegs in einem Land, das ihr fremd ist, aus Gründen, die sie nicht teilt.

Sie sprechen nicht dieselbe Sprache. Und doch entsteht in den schmalen Gängen zwischen Schlafwagen und Nachtlicht etwas wie Verstehen – eine vorsichtige Nähe, eine wortlose Übereinkunft. Hélène nimmt Aljoscha mit in ihr Abteil, in ihre Geschichte, vielleicht auch in ihre Einsamkeit. Was daraus wird, bleibt offen: Flucht? Vertrauen? Oder nur ein Augenblick der Menschlichkeit inmitten der Ungewissheit?

Maylis de Kerangal erzählt mit großer Sensibilität – knapp, aber nie kalt, zart, aber nie sentimental. Sie verdichtet Landschaft, Atmosphäre und Zeit zu einer Bewegung, die mehr innere als äußere Strecke zurücklegt. Die Weite Russlands, das Rattern des Zuges, die flüchtigen Begegnungen im Transitraum: All das wird zum Spiegel innerer Zustände, zur Kulisse einer Verbindung, die zugleich zufällig und unvermeidlich wirkt.