Claude Anet „Ariane: Liebe am Nachmittag“

Dörlemann Verlag 2021 / geb. / 272 Seiten / 23 €
Eine Empfehlung von Gabriele Klinski

Claude Anet war Reporter, die russische Revolution erlebte er als Korrespondent des Journal. 1920 erschien sein für den Prix Goncourt nominierter Roman „Ariane, jeune fille russe“, der für viel Aufregung sorgte. Die Geschichte von Ariane, eine junge Frau voller moderner Ideen zur Emanzipation und Liebe, entsprach nicht damaliger Konvention. Jetzt liegt diese zeitlose Liebesgeschichte in neuer Übersetzung vor.

Ariane ist eine glänzende Schülerin, zielstrebig, lebhaft, eigensinnig. Die Männer liegen ihr zu Füßen. Von der Liebe hält sie wenig, empfindet sie als Abhängigkeit, ja Einschränkung. Dennoch genießt sie männliche Gesellschaft, vorausgesetzt: Sie bestimmt die Regeln. Als sie dem älteren Konstantin begegnet, gerät ihre Gedankenwelt ins Wanken: Nicht die Liebe schränkt ihre Freiheit ein, sondern die Furcht davor. Ein moderner Klassiker, herrlich altmodisch und voll sprühender Konversation.