Millie ist kürzlich aus dem Gefängnis entlassen worden und dringend auf Arbeitssuche. Als sie die Stelle der Haushälterin/Kinderbetreuerin bei Nina und ihrem Mann Andrew auf Long Island bekommt, ist sie überglücklich. Und toleriert die Ungereimtheiten – die sich sehr schnell zeigen – als weiteren Vorteil für sich. Denn eine Chefin, die das Haus regelmäßig verwüstet, wird sie doch sicher nicht entlassen, wenn sie, Millie, ohne zu klagen, alles wieder in Ordnung bringt?
Aber Nina ist auch extrem eifersüchtig und ihr attraktiver Mann Andrew hilft Millie, wo er nur kann. Die Eskalation scheint unvermeidlich und der erste Höhepunkt des Thrillers ist erreicht, als Nina zornig das Haus verlässt. Doch keine Sorge: Jetzt wird es erst richtig spannend!
Für alle Krimileser*innen mit Spass an Überraschungen und starken Frauenfiguren!
Flott und routiniert geschriebener Krimi mit einer originellen Idee, hanseatischem Flair und dem charmant üblichen Krimi-Personal: tiefgründiger Ermittler, starke Partnerin, überheblicher Pathologe und unangenehmer Staatsanwalt. Ein Serientäter sucht Hamburg heim und inszeniert seine plastinierten Leichen gekonnt rund um den Hamburger Hafen und der City.
Erster Fall für den Hamburger Kommissar Thies Knudsen, leitender Ermittler des LKA, spannender Auftakt mit Gruseleinlagen: lesenswert.
Hochsommer in Australien, Weihnachten ist nicht mehr weit – Ronnie und ihre beste Freundin Esther machen sich nach der Schule gemeinsam auf den Heimweg so wie immer, verabschieden sich voneinander, danach verschwindet Esther spurlos. Eine groß angelegte Suche beginnt …
Erzählt wird diese Geschichte aus der Perspektive mehrerer Personen, unter anderem von Ronnie und dem gemeinsamen Freund Lewis, von Esthers Mutter, die ermittelnde Polizistin, und – wie ein griechischer Chor – den Kindern des ländlichen Ortes Durton, in dem sie alle leben. Hier kennt jeder jeden, viele der Bewohner sind miteinander verwandt, zahlreiche Geheimnisse werden gehütet. Bis Esthers Leiche gefunden wird. Trauer, Schrecken und Verdächtigungen folgen und nach erfolgreich abgeschlossener Ermittlung ist vieles nicht mehr wie zuvor.
Eine beklemmende und eindrücklich erzählte Geschichte, die in all ihrer Schlichtheit nachwirkt und die Leserschaft mitten hineinzieht in diese kleine, überhitzte Stadt unter der australischen Sommersonne!
„Der Morgen“ ist Auftakt einer neuen Krimireihe von Mark Raabe mit Schauplatz Berlin und zwei besonderen Protagonist*innen: Artur (Art) Mayer ist in einer Pflegefamilie aufgewachsen, heute ist er der – verkrachte – BKA-Ermittler mit der besten Aufklärungsquote.
Nele Tschaikowski ist Kommissaranwärterin und die Nichte des Polizeipräsidenten. Als an der Siegessäule die Leiche einer Frau gefunden wird, setzt der Abteilungsleiter die beiden gemeinsam an die Aufklärung – auf persönlichen Wunsch des Bundeskanzlers, der ein Jugendfreund von Art Mayer ist. Das Mordopfer ist die Frau des Gesundheitsministers, in einer guten Woche beginnt der G20-Gipfel in Berlin, und auf dem Körper der Toten steht deutlich sichtbar die Adresse der Kanzlervilla. Die Lösung des Falles gestaltet sich schwierig: Soll der Kanzler persönlich in Verruf gebracht werden, ist die Tat möglicherweise politisch motiviert – oder geht es um etwas ganz anderes?
Spannend, vielschichtig und angenehm menschlich ist dieser packende Thriller eine perfekte Lektüre für Fans der gehobenen Krimikost!
Simon Brenner Bd. 9 Verlag Hoffmann und Campe 2022 / Geb. / 288 Seiten / 24,00 € Eine Empfehlung von Susanne Stammeier
Auf einem Wiener Mistplatz (dt.: Altstoffsammelzentrum) tauchen Teile einer Leiche auf – jedes Teil in einer anderen Sperrmüllwanne, und trotzdem nicht korrekt sortiert!
Unter den Müllmännern herrscht große Aufregung – nur Ihr neuer Kollege und Ex-Polizist Simon Brenner behält einen klaren Kopf. So schnell lässt er sich von seinen Mitmenschen schließlich nicht täuschen und seine eigene private Situation meistert er doch auch mit links. Oder?
Der neue Brenner: Ein unterhaltsamer und spannender Krimi, der fast beiläufig einen Einblick in menschliche Schicksale und dubiose grenzüberschreitende Machenschaften gibt.
Fischer 2022 / TB. / 608 Seiten / 17 € Eine Empfehlung von Detlef Gertkamp
Der Bitcoin als neue Leitwährung? Die Weltwirtschaft steckt in der Krise. Das nutzt eine Gruppe von Investoren um den Finanzmagnaten Francis Forsythe, den Bitcoin als Leitwährung mit unlauteren Mitteln durchzusetzen. Um ein neues digitales Finanzsystem unter ihrer Kontrolle zu etablieren, brauchen sie den Erfinder der Digitalwährung Bitcoin, Satoshi Nakamoto, dessen Identität jedoch unbekannt ist. Martin Freeman, ein Journalist, recherchiert aus Interesse und privater Betroffenheit im Fall Nakamoto und kommt ihm durch Zufall auf die Spur. Dabei gerät er in allergrößte Gefahr.
„Das Bitcoin-Komplott“ ist ein hochaktueller Wirtschaftsthriller. Informativ und packend geschrieben. Und in manchen Aspekten erschreckend nah an unserer aktuellen Wirklichkeit.
Unionsverlag 2019 / Geb. / 448 Seiten / 24,00 €
Eine Empfehlung von Nina Schramm
Die Suche nach einer gestohlenen Statue führt Mario Conde in die Unterwelt und in die Slums von Havanna. Was er dort sieht, schockiert selbst den hartgesottenen Detektiv. Die verschwundene Statue gehört Bobby, einem alten Freund, der Conde gebeten hat, ihm bei der Suche zu helfen. Die „Schwarze Madonna“ ist nicht nur deshalb von unschätzbarem Wert, weil Bobbys Vorfahren sie aus den Pyrenäen nach Kuba gebracht haben, sondern auch, weil ihr heilende Kräfte zugesprochen werden. Bobby verdächtigt einen ehemaligen Liebhaber, sie mitgenommen zu haben, doch Conde merkt schon bald, dass Bobby nicht das Unschuldslamm ist, für das er ihn anfangs gehalten hat.
Dieser vielschichtige Krimi zeigt Leonardo Paduras (Foto: Ivan Giménez) große Erzählfreude und besticht durch liebevoll gezeichnete Charaktere: ein Porträt des heutigen Kuba und zugleich eine spannende Zeitreise.